Stadthaus
Zur Historie des Stadthauses
Die Pläne für den Bau eines neuen Rathauses reichen zurück in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts:
Am 18.05.1965 beschloss der Rat der Stadt hierfür einen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Dieses Vorhaben wurde dann erst in den 80er Jahren durchgeführt.
1965 war Manfred Rollié bereits Ratsherr und mehr als 20 Jahre später als Bürgermeister die Grundsteinlegung und schließlich der Eröffnung des neuen Verwaltungsgebäudes vornehmen können.
Sowohl am 31.05.1979 als auch am 4.06.1981 beschloss der Rat der Stadt den Bau eines Verwaltungsgebäudes zwischen Burgstraße, Kleine Straße und Markt.
Städtebaulicher Ideenwettbewerb
Ein städtebaulicher Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Areals wurde 1986 durchgeführt.
Am 24.09.1986 trat das Preisgericht zusammen um sechs anonymisiert eingereichte Arbeiten zu bewerten. Diesem gehörten neben Fachpersonen u.a. Bürgermeister Mandfred Rollié und Ratsherr Karl Tedsen für die CDU und für die SPD der damalige Ratsherr und spätere erste hauptamtliche Bürgermeister Franz Duin an.
Das Preisgericht vergab den ersten Preis an die beiden Dipl. Ingenieure und Architekten Werner Schumann und Wolfram von Lange aus Hannover. Das Preisgeld betrug 18.600 DM. Gleichzeitig beschloss das Preisgericht einstimmig die Empfehlung, den Gewinner der ausgezeichneten Arbeit mit der Weiterbearbeitung zu beauftragen.
Das Preisgericht würdigte die eingereichte Arbeit unter dem Aspekt „städtebauliche und architektonische Planung“ folgendermaßen:
„Die Gebäudeform behält den Stadtgrundriss im Bereich der Kleinen Straße und der Burgstraße bei. Die sehr gradlinige Ausrichtung der Hausfronten entlang der Kleinen Straße sollte überprüft werden. Die kleine Hofbildung an der Kleinen Straße überzeugt deshalb, weil hier das Zentraltreppenhaus mit Nebeneingang wirksam erschlossen ist und gleichzeitig eine interessante Gruppierung des Baukörpers entsteht.
Die tatsächlich vorhandene Großform ist so geschickt in Einzelkörper gegliedert, dass sie in diesem städtebaulichen Zusammenhang überzeugt.
Die wichtige Fußgängerverbindung von der Heiligenstraße zum Zentralparkplatz wird durch den vorstoßenden Baukörper im Süden in kurzen Abschnitten abwechslungsreich geführt.“
Und zur Funktion wird ausgesagt:
„Die unterschiedliche Tiefe des Gebäudes, die aus dem Stadtgrundriss geschickt entwickelt ist, wird in sehr klarer, aber abwechslungsreicher Raumfolge im Inneren des Gebäudes durchgehalten.
Auf den Lichthof im Norden des Gebäudes folgt die dreibündige Anlage mit dem Zentraltreppenhaus und dem Innenhof im Süden. Diese Gliederung charakterisiert die unterschiedlichen Nutzungen.
Die Verkehrsführung ist klar. Die Treppen-Häuser sind übersichtlich angeordnet. Die Funktionsbereiche entsprechen den Anforderungen. Die separate Benutzbarkeit des Sitzungsraumes ist im Obergeschoss konsequent gelöst-
Für den Haupteingang im Norden sollte eine großzügigere Eingangslösung gefunden werden.“
Abschließend wird vermerkt: „Die Wirtschaftlichkeit ist gegeben. Konstruktions- und Materialvorschläge überzeugen. Es ist zu erwarten, dass die Betriebskosten sich im üblichen Rahmen bewegen.“[1]
[1] Niederschrift der Preisgerichtssitzung vom 24. September 1986 im Sitzungssaal des Verwaltungsgebäudes, Marschweg 6, 2878 Wildeshausen